Dresden – Florenz an der Elbe
Bereits um 200 v. Chr ließen sich die Germanen in der Region des Elbtales nieder, das bereits um 5000 v. Chr. erstmals besiedelt wurde. Im Zuge der Völkerwanderung verließen die Germanen das Gebiet, um 600 n. Chr. kamen westslawische Stämme aus Böhmen in die Region und gründeten Drezdany. Im Jahr 929 erhält der Wettiner Heinrich von Eilenburg die Mark Meißen als Lehen von Kaiser Heinrich IV. Von dem Zeitpunkt an nahmen die Wettiner bis ins Jahr 1918 großen Einfluss auf die Entwicklung der Region, die durch Silberfunde im Erzgebirge einen wirtschaftliche Aufschwung erhält.
Bereits 1560 begründet Kurfürst August mit der Dresdner Kunstkammer die Basis für die Stattlichen Kunstsammlungen und damit die kulturelle Bedeutung der Stadt. Das heutige Stadtbild ist stark durch die barocke Kulisse geprägt, die auf die Regierungszeit August des Starken (1670-1733) zurückgeht. Der Kurfürst und polnische König in Personalunion legte den Grundstein für Prachtbauten wie den Zwinger oder das Schloss Pillnitz und holte mit seiner Leidenschaft für Kunst viele bedeutende Werke aus ganz Europa nach Dresden.
Das Zentrum ist in eine Neustadt und eine Altstadt aufgeteilt. In der Altstadt findet der Besucher sehr komprimiert eine Vielzahl kultureller Schätze wie den Zwinger, die Gemäldegalerie alter Meister, die Semperoper, die Kathedrale SS Trinitatis oder das Residenzschloss mit dem Grünen Gewölbe, einer Schatzkammer mit Diamanten.
Der Hausmannturm des Residenzschlosses wurde bereits um 1400 erbaut un Ende des 16. Jh. erweitert. Nach der Zerstörung des Turmes während des 2. Weltkrieges, wurde er die Kuppel zunächst abgedeckt und 1991 wiederhergestellt. Auf der Elbseite befindet sich der Georgenbau und im Zentrum der Schlosshof mit der Schlosskapelle.
Den am Schloss liegenden Theaterplatz umgeben mehrere monumentale Bauten wie der Zwinger oder die Semperoper.
Der in drei Abschnitten erstellte barocke Prachtbau des Zwinger besteht aus sechs durch Galerien verbundene Pavillons, die durch einen Hof mit einem Springbrunnen und angrenzende Rasenflächen verbunden sind.Er uar als Orangerie erbaut und wurde später von August dem Starken für prunkvolle Feste genutzt. Heute beherbergt er eine Gemäldegalerie alter Meister, eine Porzellansammlung und den Mathematisch Physikalischen Salon.
Die im Stile der italienischen Hochrenaissance errichtete Semperoper war das erste königliche Hoftheater. Der Erbauer Siegfried Semperoper musste wegen der Beteiligung an einem Aufstand fliehen, sodass er nach einem Brand im Jahre 1869 den Neubau nur aus der Ferne verfolgen konnte. Der Rundbau wurde 1878 mit Carl Maria von Webers Jubel Ouvertüre und Johann Wolfgang von Goethes Iphigenie auf Tauris eingeweiht. Die Restauration des im 2. Weltkrieg zerstörten Bauwerkes zog sich bis in das Jahr 1977.
Direkt am Elbufer liegt die Kathedrale SS Trinitatis, die von Friedrich August II., dem Sohn von August dem Starken im Jahr 1738 als katholische Hofkirche in Auftrag gegeben wurde. Beide waren aus politischem Kalkül zum katholischen Glauben konvertiert. Als Architekt wurde Gaetano Chiaveri vom Jesuitenorden aus Rom beauftragt, vollendet wurde die dreischiffige Basilika 1754 von Johann Christoph Knöffel und Julius Heinrich Schwarze.
Der Fürstenzug erstreckt sich entlang der vom Georgentor in Richtung der Festung Dresden führenden Auguststraße. Das 102 m lange Wandgemälde entstand 1872-76 zum 800-jährigen Jubiläum der Belehung der Wettiner mit der Mark Brandenburg. Nachdem es zunächst als schwarzweißes Sgraffito angelegt der Verwitterung ausgesetzt war, wurde es auf auf 24.000 mit einem Goldgrund überzogene Fliesen aus Meißner Porzellan übertragen. Auf dem Gemälde sind die 35 Markgrafen, Kurfürsten und Könige Sachsens zu sehen.
Direkt am Elbufer bietet die etwa 10 m hoch gelegene Brühlsche Terrasse einen Panorama-Blick auf die Elbe und die Anleger für die Raddampfer der Sächsischen Dampfschifffahrt. Hier werden Fahrten elbaufwärts zum Schloss Pillnitz und ins Elbsandsteingebirge und elbabwärts Richtung Meißen angeboten. Die Terrasse liegt direkt auf dem Wall der Festung Dresden, der ältesten Bastioänsbefestigung Deutschlands. Die direkt benachbarte Hochschule für Bildende Künste Dresden ist eine der renommiertesten Ausbildungsstätten für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Hier unterrichteten unter anderem Oskar Kokoschka, Gottfried Semper, Ottto Dix oder Caspar David Friedrich.
Mittelpunkt des Neumarktes und Wahrzeichen Dresdens ist die im 18. Jh. neu erbaute, im 2. Weltkrieg zerstörte und seit einiger Zeit wieder rekonstruierte Frauenkirche. Die Grundsteinlegung des barocken Bauwerkes erfolgte im Jahr 1726. Da die Grundfläche des Baus nur eine geringe Fläche innehmen sollte, wurde sie als überkuppelter Zentralbau konstruiert.
Am anderen Elbufer auf Höhe der Augustbrücke liegt der Neustädter Markt mit der Statue des Goldenen Reiters, die August den Starken als Imperator darstellt.
Loschwitz liegt elbaufwärts am Elbhang. Eine Fahrt mit der Bergschwebebahn führt zu einer schönen Aussicht auf das Elbtal.
Ein dreißigminütiger Fußweg an der Elbe führt vorbei an den Schlössern Albrechtsberg und Eckberg zurück ins Zentrum und bietet eine Aussicht auf die Silhouette der Stadt.
Neben allen kulturellen Errungenschaften kann der Besucher auch die Annehmlichkeiten der heutigen Zeit mit einem Bummel durch die Einkaufspassagen genießen. Hier bilden Neuzeit und Tradition ein harmonisches Bild.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de